Editorial
Die Wildnis ist kein Freizeitpark!
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Nähe zu wilden Tieren fasziniert uns Menschen. Erinnerungen an eine Safari in Botswana kommen mir in den Sinn: Ein Gepard trottete zwei bis drei Meter am Jeep vorbei. Wir konnten dieses faszinierende Tier riechen und seinen Atmen hören. „Die Wildtiere sind von klein auf an die Jeeps gewöhnt. Für sie sind die Autos ein nach Öl und Benzin stinkendes Tier.“ Damals habe ich das so geglaubt, weil es einfach war und mein Tun vor mir selbst rechtfertigte. Oder unsere Segeltörns: Höhepunkt des Tages, wenn nicht sogar der gesamten Reise, war eine Begegnung mit Delfinen. Wenn die schlauen Tiere zwischen den Rümpfen unseres Katamarans in der Bugwelle surften und uns im Anschluss durch ein paar kräftige Flossenschläge zeigten, dass wir im Tempo einer lahmen Ente unterwegs waren. Vor allem die Kinder waren jedes Mal komplett aus dem Häuschen. Woher kommt sie eigentlich, unsere starke Sehnsucht nach Begegnungen mit wilden Tieren? Ist es Neugier oder Sensationslust? Wie auch immer ist eines klar: Jedes auch noch so kleine Eindringen in den direkten Lebensraum von Wildtieren ist für sie störend. Dabei sollte man aber auch nicht übertreiben, denn es gibt ja eine Koexistenz zwischen Menschen und Tieren und letztlich ist es die Entscheidung der Delfine, ob sie sich unserem Boot nähern oder nicht. Was ich meine ist die unsägliche Qual, die Wildtiere in Zoos, im Zirkus, in Delfinarien oder in eingezäunten touristischen Safariparks erdulden müssen. Schade, dass es so etwas heutzutage noch gibt! Aber solange man damit gutes Geld verdienen kann, wird alles so bleiben. Mit dem Kauf einer Eintrittskarte entscheidet es jeder für sich! Was auch immer problematischer wird, sind inszenierte Selfies zum Beispiel mit Tigerbabys auf dem Arm. Social Media hat die Sensationslust im Umgang mit Wildtieren auf ein neues Level gehoben – es ist egal, dass das Tierwohl dabei komplett auf der Strecke bleibt. Die Logik dahinter ist einfach: Je exotischer das Bild, desto mehr Klicks. Wer im Urlaub mit einem sedierten Tiger posiert oder ein Babyäffchen füttert, der kann sich der Aufmerksamkeit seiner Follower sicher sein. Social Media senkt die eh schon geringe Hemmschwelle geradezu auf Null. Also bitte mitdenken! Wer sich über diese Thematik fundiert informieren möchte, der sollte mal auf die Website www.prowildlife.de schauen.Aber was erwartet Sie eigentlich in dieser REISEfieber-Ausgabe? Im Mittelpunkt stehen die Malediven. Warum die paradiesische Inselwelt ein Sehnsuchtsort für viele Menschen ist, erfahren Sie in unserer Reportage, die von den schönsten Atollen und den exklusivsten Inselresorts berichtet. Anschließend machen wir Station in Südtirol: Hier erwartet uns eine abenteuerliche Reportage über herausfordernde Klettersteige sowie spannende Wandertouren in den Alpen. Dann folgen gleich zwei Berichte über Österreich: Zuerst genießen wir den goldenen Herbst am Neusiedler See, be- vor sich der Winter in Kärnten von seiner schönsten Seite zeigt. Weiter geht unsere Reise nach Bayern: Wir besuchen die prunkvollen Schlösser Ludwigs II. und nehmen ein erfrischendes Bad in den herrlichen Seen. Krönender Abschluss dieser Ausgabe ist Teneriffa: Auf der „Insel der Glückseligen“ wandern wir durch die schönsten Regionen.
Und nun wünschen wir viel Spaß mit der neuen Ausgabe des Magazins REISEfieber!

Sabina und Andreas Langer Verleger und Herausgeber